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- Ägyptisches Museum - Statue Amenemhets III.
Statue Amenemhets III.
Statue Amenemhets III.
Überlebensgroß tritt die Figur aus dunkelgrauem Granit in den Raum. Obwohl sie damit das menschliche Maß überschreitet, ist sie in einer demütigen Haltung dargestellt. Die Hände, die auf den weit vorspringenden Königsschurz gelegt sind, bezeichnen eine betende Haltung. Dass es sich um einen König handelt, sehen wir an dem typischen gestreiften Königskopftuch und an dem ursprünglich sich über der Stirn aufbäumenden Uräus, einer heiligen, Übel abwehrenden Schlange. Hoch über den Menschen stehend einerseits, vor den Göttern betend andererseits, ist der König in dieser Statue in seiner Stellung zwischen Gott und Mensch, zwischen Erde und Himmel, erkennbar.
Menschlich, persönlich sind auch seine Gesichtszüge, die allerdings eine spätere Umarbeitung erfahren haben. Wie sie ganz deutlich sehen können, zeigt die Mitte des Gesichtes eine aufgerauhte Oberfläche, während die Seiten der Wangen poliert sind. Hier ist das ursprüngliche Gesicht später umgearbeitet und an einen anderen König angeglichen worden. Der ursprünglich dargestellte König ist in der Inschrift auf der Gürtelschließe namentlich genannt. Dort lesen wir in Hieroglyphen "Ni-maat-Re", das ist Amenemhet III. am Ende der 12. Dynastie, um 1800 vor Christus. Auf der Seite des Rückenpfeilers, der die Statue stützt, ist der Name des Königs Merenptah zu lesen, des Sohnes und Nachfolgers von Ramses II., um 1200 vor Christus. 600 Jahre nach ihrer Herstellung ist diese Statue also re-aktualisiert worden. Man hat ihr ein neues Gesicht gegeben und eine Inschrift hinzugefügt, gleichzeitig aber die alte Inschrift vorne stehengelassen. Auf diese Weise wollten die Könige um Ramses den Großen zeigen, dass sie sich in der Tradition der großen Vorgänger des Mittleren Reiches sehen. Das Neue, das Aktuelle, beruft sich hier auf das Alte und Gegenwart und Zukunft sind eingebunden in die Vergangenheit.