Die Alhambra

Granada selbst wurde gegründet, als das maurische Kalifat von Cordoba zusammenbrach. Im Jahre 1013 n. Chr. wurde die neue Stadt zur Hauptstadt eines unabhängigen Königreichs. Ihre Blütezeit aber begann 1238 mit der Gründung des Emirats Granada. Die Herrscher der Nasriden bauten die bestehende Festung zu dem prächtigen Komplex von Palästen und Gärten aus, der heute als Alhambra bekannt ist.

Granada entwickelte sich zu einer der reichen und hoch entwickelten Städte Europas. Und seine Geschichte ist auch die der intermittierenden Toleranz, als Muslime, Juden und Christen mindestens die ersten 200 Jahre des islamischen Al-Andalus friedlich zusammenlebten, bevor fundamentalistische Herrscher die Macht übernahmen. Der Austausch zwischen Philosophen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Herkunft war auf dem Höhepunkt.

Aber die Reconquista stand bevor. Nach der Vereinigung der "Katholischen Könige" Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon führten sie den letzten Krieg gegen Granada. Nach zehn Jahren Kampf unterzeichneten sie einen Vertrag mit dem letzten Emir Boabdil, der Juden und Muslimen großzügige Toleranz bietet. Aber die spanische Inquisition trieb schon längst ihr Unwesen und der Geist der Toleranz sollte nicht lange anhalten. Dennoch übergab Boabdil 1492 die Schlüssel zur Alhambra. Die Nasrid-Dynastie war gefallen.